Jannemobil - das jüngste Mitglied der Ini liegt hinten drin!

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Freitag, 30. Juni 2017

Das Radverkehrsgutachten für Eutin ist (fast) fertig!

Am 06.07. ab 18 Uhr wird der Entwurf im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauamt (Lübecker Str. 17) ausführlich vorgestellt (es ist ein früher TOP, daher rechtzeitig kommen - und man kann bald wieder gehen!)!

 
Gerade das Anfangskapitel mit der Analyse des Ist-Zustandes und der enormen Vorteile, die eine gelungene Radverkehrsförderung für alle hat, ist sehr fein. 
Spannend sind natürlich auch die Vorschläge, die das Radverkehrsbüro unterbreitet. 
Die Vorsitzenden des Mobilitätsbeirates haben allerdings auch ein paar Punkte zu bedenken gegeben, zu denen uns deine Meinung sehr interessieren würde.
Daher hier das wichtigste: 
>>
... Die Analyse der Schwächen und der Potentiale des Radverkehrs in Eutin wie auch die meisten vorgeschlagenen Maßnahmen finden unsere Zustimmung. Sehr bedeutsam ist der Punkt, dass erstmals und dann regelmäßig der tatsächliche Radverkehrsanteil in Eutin gemessen werden sollte, um einen Verlauf dokumentieren und Maßnahmen evaluieren zu können.

Besonders der Ansatz, die Radverkehrsinfrastruktur für alle ("von 8 bis 80 - und darüber hinaus") attraktiv zu gestalten und damit den Radverkehrsanteil zu erhöhen, ist uns wichtig.
Deshalb sollten wir bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen stets im Kopf behalten, dass sie auch tatsächlich die langsameren, schwächeren und sicherheitsbewussten (potentiellen) Radfahrer ansprechen.

Eines der Ergebnisse des letzten ADFC-Fahrradklimatests bestätigt erste Forschungsergebnisse zu folgendem Thema, die erst in allerjüngster Zeit erhoben wurden:

73% der Befragten haben angegeben, dass es ihnen wichtig oder sehr wichtig ist, beim Radfahren getrennt vom Autoverkehr unterwegs zu sein; nur 7 % ist dies unwichtig. Wohlgemerkt, am Klimatest haben zu 93% Menschen teilgenommen, die täglich oder mindestens wöchentlich Rad fahren - die Zielgruppe der potentiellen Radler dürfte noch stärker auf Trennung vom Autoverkehr setzen.
Der stärkste Grund für diesen Wunsch ist unaufmerksames oder gar aggressives Fahrverhalten von Autofahrern. Erst die Gewissheit, dass physische Barrieren Autofahrer sicher fern halten, ermöglicht für die meisten entspanntes Radfahren.

Dies lässt unserer Ansicht nach zwei Schlussfolgerungen zu:

- Bei den "harten", infrastrukturellen Maßnahmen sollte der Wunsch nach räumlicher, physischer Abgrenzung vom KFZ-Verkehr Vorrang in den Überlegungen haben, um tatsächlich eine Steigerung des Radverkehrsanteils erreichen zu können. Alle anderen Lösungen (in Richtung Fahrbahnradeln) müssen zwingend von Maßnahmen flankiert werden, die auch physisch einen erhöhten Schutz für Radfahrer spürbar machen.
Eine Wegnahme oder Aufhebung von bestehenden Hochbordradwegen, und sei es nur abschnittsweise zur Harmonisierung der Radverkehrsführung, dürfte auf Unverständnis und Widerstand stoßen (s.u.). Alternativ zum Radweg das Fahrbahnradeln zu ermöglichen, lässt dagegen den Mutigen die Option und ermöglicht damit allen das Radeln in unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

- Enorm wichtig sind "weiche" Maßnahmen, also eine Kommunikation, die zu einer Verhaltensoptimierung des verhaltensauffälligen Teils der Autofahrer führt. Wenn ein Klimaschwenk hin zu einem allgemeinen Bedürfnis nach dem Schutz "unserer Radler" vor "den aufdringlichen Autofahrern" erzeugt wird, ist viel für das Sicherheitsgefühl gewonnen.

Hier kann die Öffentlichkeitsarbeit seitens der Stadt wesentlich beitragen. Die erfolgreichen Aufrufe zur Nutzung von Rad und Fuß beim Aufstiegsspiel von Eutin 08 und dem Seeparkfest haben beeindruckend gezeigt, dass die Bürger gute Anregungen aufnehmen.

Dies führt zu einem Punkt im Gutachten, den wir dringend anmerken möchten, bevor es demnächst vorgestellt wird:

Die Riemannstraße wird für den Radverkehr als relative Erfolgsgeschichte zitiert. Dies trifft mit Sicherheit bei Stadtvertretern wie auch weiten Teilen der Bevölkerung auf völliges Unverständnis, aus den o. g. Gründen.
Tatsächlich berichten sogar schnelle Radfahrer mit Pedelecs immer wieder, dass sie hier auf der Fahrbahn bedrängt werden und sich überhaupt nicht wohl fühlen. Bisher ist hier auch kein Gewöhnungseffekt eingetreten, der Gehweg ist bei weitem die bevorzugte Strecke der meisten Radfahrer, in beide Richtungen.
Bevor hier nicht einige der zahlreichen Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung und dem Gutachten erfolgreich umgesetzt sind, setzt die bisherige Einschätzung das Gutachten somit in einen scharfen Widerspruch zur Absicht, die Bevölkerung zum Radfahren zu animieren.
...
<<<
Der geplante Ablauf nach der Sitzung am 06.07. ist so, dass der Mobilitätsbeirat bald noch einmal über das Gutachten als ganzes berät und es danach dann vom Ausschuss beschlossen wird. Daher sind wir dankbar für Kommentare und würden uns natürlich freuen, wenn du am 06.07. Zeit fändest, bei der Präsentation dabei zu sein. Es stellt immerhin eine Art Meilenstein dar für unsere mittlerweile fünfjährige Arbeit und soll die Richtschnur sein für das, was in den nächsten Jahren geschieht...

Sonntag, 28. Mai 2017

TERMINE!!!

Termine für alle am Radverkehr und der Stadtentwicklung Eutins interessierten Menschen -> hier gibt´s immer Spaß an der Sache, oft wird gezielt diskutiert und manchmal sogar entschieden, wie es weitergeht!

Achtung:  über die städtischen Ausschüsse - für die die oben genannten Prädikate in eingeschränktem Maße gelten - kann man sich unter eutin.de näher informieren! 

Vorstellung des Radverkehrskonzeptes für die Stadt Eutin
am 06.07. ab 18 Uhr (früher TOP, rechtzeitig kommen!) im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauamt (Lübecker Str. 17)

OFFENES TREFFEN DER FAHRRADINITIATIVE AM DONNERSTAG, 13.Juli 17 UM 19:30 h IM BÜRGERTREFF, STOLBERGSTRAßE 8

Fahrradklimatest - die Ergebnisse

Nun, man könnte das Ergebnis für Eutin durchaus als deprimierend empfinden... wenn da nicht eh die gelebte Realität wäre.
Jede/r, die/der auch mal in einer anderen Stadt Rad fährt, erst recht, wer mal das Glück und die Freude hat, in einer fahrradfreundlichen Klein-, Mittel- oder Großstadt die Möglichkeiten zu erfahren, kommt zurück nach Eutin, schwingt sich hier aufs Fahrrad und denkt an der nächsten Straßenecke: "Das kann einfach nicht wahr sein...!"

Doch, ist es.

Und so hat Eutin, im Jahr 6 nach Gründung der "Initiative Fahrradfreundliches Eutin" und beim dritten ADFC-Fahrradklimatest in Folge, wieder einen der allerletzten Plätze in Schleswig-Holstein und in Deutschland belegt.
Diesmal war es in der Kategorie Städte unter 50.000 Einwohner bundesweit Platz 346 von 364, unter allen Städten in Schleswig-Holstein Platz 27 von 29. Die Aussagekraft bei der im Herbst 2016 durchgeführten Umfrage war durch die Teilnahme von nochmals mehr Radfahrern wieder erhöht, diesmal waren es 162 (nach 60 in 2012 und 120 in 2014).

Ein wunderbarer Kommentar erreichte uns noch am Tag der Veröffentlichung, den dokumentieren wir hier sehr gerne:

Breaking News: Eutin in seiner Stadtgröße bundesweit vorn mit dabei!
Gerade ist das Ergebnis des ADFC Fahrradklimatests veröffentlicht worden.
Die Stadt Eutin hat in den letzten Jahren viel für den KFZ-Verkehr getan und ist weiter bundesweit vorn mit dabei bei den Kleinstädten (<50.000 Einwohner). 
Ihren Platz in der Spitzengruppe aus der Umfrage von 2014 konnte die Stadt behaupten und ist mit Platz 346 von 364 konstant. Sie dient damit als leuchtendes Vorbild für alle den Kfz-Verkehr fördernden Städte. Hier stört die Verbrenner auf ihrem 1 km Weg zum 300 g Brötchen kaufen mit 200 PS und 2 Tonnen Leergewicht garantiert keine nervige Fahrradinfrastruktur. Auch Parkplätzen wurde stets Vorrang vor Radwegen oder Fahrradschutzstreifen gewährt, und in Einbahnstraßen trifft man auch nur selten auf entgegenkommende Radfahrer, die einen aus der Meditation reißen. 
Leider haben einige Einwohner dies immer noch nicht verinnerlicht und die großen Vorteile des Kfz-Verkehrs in Städten noch nicht erkannt. So wurde bei der Umfrage von vielen Teilnehmern angegeben, dass in Eutin trotz der schlechten Gegebenheiten noch immer mit dem Rad gefahren wird - und einige haben sogar Spaß dabei. Auch der Anteil der Teilnehmer an der Umfrage im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist hoch. Dies zeigt, dass sich trotz der vielen Arbeit für die KFZ noch immer Menschen mit dem Radfahren beschäftigen. 
Auch für Eutin gibt es also noch viel zu tun. So gibt es im gesamten Bundesgebiet ganze 18 Kleinstädte, welche noch mehr zur Erhaltung der schlechten Luftqualität, der Lärmemissionen und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer beitragen. Hier ist also noch "Luft" nach oben - bitte nachbessern!
(very well said, Till, vielen Dank!!)

    --- und nun unsere Pressemitteilung zum Thema, leider nicht ganz so humorig ---

>>> Stellungnahme der Initiative Fahrradfreundliches Eutin zum aktuellen Fahrrad-Klimatest des ADFC

ADFC-Klimatest bestätigt: Immer noch viel Verbesserungsbedarf für den Radverkehr in Eutin

Der aktuelle Fahrrad-Klimatest schlägt Rekorde: Über 120.000 Menschen in Deutschland nahmen an der weltweit größten Umfrage dieser Art teil - Radverkehr ist ein Megatrend. Auch in Eutin haben erneut mehr Menschen teilgenommen: Nach 60 Teilnehmern in 2012 und 120 in 2014 waren es diesmal 162 Teilnehmer, gleichzeitig zweithöchster Prozentwert in Schleswig-Holstein.

Die Umfrage bestätigt wie zuvor, dass Eutin leider großen Nachholbedarf bei der Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur für Radfahrer hat. Eutin landet deshalb mit der Schulnote 4,38 wieder auf einem der letzten Plätze bundesweit (Platz 346 von 364 in der Kategorie "Städte bis 50.000 Einwohner").
Diese Kategorie ist auch deshalb besonders interessant, weil in ihr die einzigen Städte zu finden sind, die mit besser als "2" oder fast genau "2" abschneiden. Dies zeigt, dass es besonders in Kleinstädten besser und leichter möglich ist, für einen guten und sicheren Radverkehr zu sorgen als in größeren Städten. Die vom Ergebnis beste Stadt in Deutschland ist Reken in NRW, mit 14.500 Einwohnern durchaus vergleichbar mit Eutin, aber mit Note 1,86 um zweieinhalb Schulnoten besser.
Schon 2012 hatte Eutin sich im Integrierten Stadtentwicklungskonzept vorgenommen, dieses Defizit zu beheben und verstärkt in Rad- und Fußwege zu investieren. Bald könnte die positive Entwicklung an „Fahrt“ gewinnen:
Erste Einbahnstraßen sind fürs Radfahren in Gegenrichtung geöffnet. Es wurde begonnen, kleinere bauliche Veränderungen durchzuführen und z.B. Verkehrszeichen und bauliche Hindernisse zu überprüfen. Die verbesserte Radverkehrsführung an Baustellen bildet sich dagegen im Ergebnis noch nicht ab, weil auch hier noch Optimierungsbedarf besteht.

Bürgermeister Behnk hat Ende 2016 das Ziel ausgegeben, dass Eutin 2018 in die Kategorie "Aufsteiger des Jahres" gelangt, um bei der Prämierung im Bundesverkehrsministerium Aufmerksamkeit zu erlangen, das Radfahren zu einer attraktiven Mobilitätsoption zu machen und endlich eine größere Zufriedenheit bei den Bürgern zu erreichen. Zahlreiche weitere Vorteile für die Stadt als Ganzes warten auf ihre Realisierung:
  • Eine gesteigerte Attraktivität für Gäste,
  • Die Entlastung der Parkplatzsituation und höhere Umsätze der Innenstadthändler durch vermehrte Nutzung des Fahrrades im Einkaufsverkehr,
  • Finanzielle Einsparungen und bessere Gesundheit für die Bürger.
Ob es nun in Zukunft „bitte aufsteigen“ heißen wird, entscheidet u. a. der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, der als nächstes über das vorliegende Radverkehrskonzept berät.
Spannend wird vor allem die Frage, welches Budget die Stadtvertretung für diese Entwicklung jährlich bereitstellt. Lt. ADFC stellen schlechte Städte etwa 7 Euro/ Einwohner für Radverkehrsinfrastruktur ins Investitionsbudget, gute Städte und Aufholer etwa 25 Euro/ Einwohner.

Die Stadtvertretung hat nun die Chance, Eutin gemeinsam mit Verwaltung und Bürgern von einer abgehängten Stadt zum vorzeigbaren Aufsteiger zu machen. <<<

Falls du sie nicht schon angeschaut hast, findest du die Ergebnisse hier:fahrradklima-test/Karte
Auf der Hauptseite entdeckst du oben die Gesamtauswertungen etc.
Fürs Eutiner Ergebnis: such dir einfach links in der Liste (oder auf der Karte) Eutin heraus, dann bekommst du wieder links eine Liste der Durchschnittswerte in den einzelnen Kategorien angeboten. Rechts öffnest du ein pdf mit einer genauen Analyse für Eutin.
Viel Info für umme, da ist schon sehr interessant - deshalb vielen Dank an den ADFC für diese riesige Arbeit!! 

Hier noch das Bonusbild, das den jetzigen Zustand ganz gut dokumentiert. Rot eingekreist die Standard-Antworten der Stadtvertretung zum Thema Radverkehrsförderung ;0)... Ach, und wer weiß, wie lang eigentlich die Blockstrichmarkierung an so einer "Fahrradweiche" ausgeführt werden müsste? Antworten bitte an unsere Emailadresse eutinfahrradfreundlich@gmx.de - es gibt ein Heißgetränk zu gewinnen!


Montag, 10. April 2017

Neues Tool zur Erfassung gefährlicher und ungepflegter Radwege

... vielleicht eher was für Freaks und Alltagsradler, aber sehr geil:

der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag SHZ hat jüngst einen ausführlichen Artikel veröffentlicht zum Zustand der Radwege in SH.
Er widerspricht damit der äußerst gewagten These von Noch-Verkehrsminister Meyer, "Schleswig-Holstein ist Fahrradland Nr. 1 - weil es proportional die meisten km Radweg an Bundes- und Landesstraßen hat". Das mag ja sein, aber es sagt eben leider nichts über den Pflegezustand, den Ausbaustandard und damit über Sicherheit und Komfort auf diesen Wegen. Die sind nämlich über weite Strecken einfach unterirdisch...

Der Artikel findet sich hier,
und ganz ganz unten findest du dann die Karte,
auf der du selbst (zumindest wenn du einen google-account hast) gefährliche, kaputte, zugewachsene, nicht gereinigte usw. Radwege eintragen kannst, wenn du magst sogar mit Foto. Siehe unten - der Punkt Malente / Kreuzfeld war eben in 1 min ganz simpel eingefügt.
Geniales Tool, um den zuständigen Stellen ihre Ansicht, sie täten pflichtgemäß alles Nötige, zu widerlegen. Hopp, auf geht´s!



Einbahnstraßen sind für Kraftfahrzeuge gemacht

... und nicht für den Radverkehr!
Durch die Kreisverwaltung sind wir aufgefordert, solche Einbahnstraßen zu erfassen, die für den Radverkehr geöffnet werden sollten. Wir haben uns mit einer ganzen Horde Aktiver flugs auf den Weg gemacht und eine Menge schöne Exemplare gefunden. 
Nun sind wir - a.k.a. "die Gelangweilten mit zu viel Zeit und zu wenig Hobbies" - gefragt, unsere Datei zu systematisieren und der Verwaltung zur Bearbeitung zu überreichen.

Hier nur eine ganz kleine Impression:
Aktivisten auf der erfolglosen Suche nach einem Grund für die Sperrung für Radfahrer...
...in der extrabreiten Robert-Schade-Straße.


Langer Königsberg - eine "unechte Einbahnstraße". Möglichkeit für Gesetzestreue in dieser Situation: Absteigen, 1 m am Schild vorbeischieben, wieder aufsteigen. Bingo! merke: Kurz hinter der Laterne rechts kommt schon das erste Grundstück, von dem aus auch KFZ in beide Richtungen fahren - dürfen...!

Sonntag, 9. April 2017

Aktuelle Medientipps - Topthema Radfahren

Dieser Tage gibt es auf allen Kanälen sehr interessante aktuelle Möglichkeiten, sich über die Zukunft der Mobilität mit Bezug zum Radfahren zu informieren (nun gut, es wird Sommer, aber diese Masse an Veröffentlichungen, Theman und die Platzierung zeigen: Es geht voran!):

In der ndr info "Redezeit" vom 6.4.17: 
"Mobil ohne Auto. Invielen Städten müssen sich Fußgänger, Fahrrad und Auto den engen Raum teilen. Welche intelligenten Lösungen gibt es für mehr Radverkehr?"
55 hochinteressante Minuten mit gutinformierten Hörern und interessanten Teilnehmern - der Podcast ist hier zu finden.

Auf zeit.de:  
"Autos in den Städten sind sowas von gestern", vom 2.4.17: Interessanter, spannender Gastbeitrag zweier Mobilitätsforscher "Berlin bekommt ein Radgesetz" vom 6.4.17 - superspannend!

Am 4.4. herausgekommen ist das Buch "How Cycling Can Save the World" von Peter Walker (Rezension hier). Peter ist Journalist beim Guardian und dort auch Herausgeber des  
Guardian-BikeBlogs (dort natürlich am 29.3.17 ein großer Artikel über Lastenräder im kommerziellen Lieferverkehr...:0))

Ein herausragender Blog zum Thema ist "Zukunft Mobilität", zu Recht prämiert und wirklich umfassend und interessant!

Auch sueddeutsche.de ist mmer eine gute Quellen für Anregungen zum Thema Mobilität und Radfahren.

 -- Alle Angaben ohne Garantie auf dauerhafte Verfügbarkeit, aber Stand 28.05. alle noch aktiv! --

Samstag, 8. April 2017

Im Hintergrund geschieht so manches... Nr. 2: Das Radverkehrsgutachten geht weiter

Am 04.04. wurde im Eutiner Bauausschuss vom Büro Urbanus aus Lübeck erstmalig der Entwurf für einen Radverkehrsmaßnahmenplan für 2017 und die folgenden Jahre vorgestellt, der aus dem Radverkehrsgutachten entstanden ist. Viele Mitglieder des Mobilitätsbeirates waren dabei, um als Experten diesen Entwurf zu kommentieren.

Unter den Mitgliedern des Bausausschusses waren die Äußerungen dazu gemischt bis positiv, aber zu entscheidenden Abstimmungen kommt es erst später, denn:
Dieser Entwurf wurde hier nur vorgestellt und ist noch nicht mit den Gremien der Selbstverwaltung abgestimmt.

LeiLa war in Eutin...

...denn es ist Zeit für ein besseres Leben :0)!!
Gibt es Kinder, die morgens jubelnd ins Fahrzeug zum Kindergarten hüpfen?
Ich hätte gerne immer einen kostenlosen Parkplatz direkt vor jeder Tür…
Wir könnten gut ein Zweitfahrzeug brauchen, aber nur eins ohne Steuern, Versicherung, teure Inspektionen, Öl- und Reifenwechsel…

Kleine Erledigungen sind immer so nervig! Alle anschnallen, Fahren, Parkplatzsuche, Parkschein, zum Laden laufen - und dann alles retour...
Ich wäre gern schlanker und fitter, aber meine eigene Bewegung kommt irgendwie immer zu kurz….
Oma kommt auch überhaupt nicht mehr raus, und was kann man auch gemeinsam erleben...?

Praktisch, schnell, günstig, modern, schick und vor allem spaßig: Das haben 17 Familien und Einzeltester beim Ausprobieren erlebt. LeiLa, das kostenlos ausleihbare Lastenrad des ADFC Schleswig-Holstein, war in Eutin. Zur Verfügung hatten sie ein Modell "Babboe City-Elektro" und ein "i:sy e-CARGO", das supermoderne Lastenrad, das der Fahr-Radladen in der Lübecker Straße zur Verfügung stellte. 
Die von den Nutzern ausgefüllten Fragebögen weisen Gesamtstrecken von 10 bis zu 70 km aus, und einhellig haben sie große Freude dabei gehabt, genau wie die zahlreich transportierten Kinder. Außer den strahlenden Kindern wurden Einkaufstaschen, Getränkekisten und Haustiere transportiert.
Durch die elektrische Unterstützung fiel es offenbar allen Nutzern leicht, Fahrrad und Transportgüter zu bewegen, selbst an Anstiegen wie zum Hohen Berg oder auf der profilierten Strecke zur Ostsee. Kritisiert wurden lediglich die leidvoll bekannten Straßen- und Wegeverhältnisse in Eutin sowie mehrmals fehlende sichere Abstellmöglichkeiten im Wohnumfeld.
Einige der Tester können sich den Erwerb eines Lastenrades in der Zukunft vorstellen, vier Partien haben Ideen zu einer Gemeinschaftsnutzung entwickelt.
Auch gewerblich werden die praktischen, flexiblen und extrem werbewirksamen Gefährte genutzt, etwa von Handwerkern und städtischen Betrieben. Zwei konkrete Projekte sind für Eutin bereits in Arbeit - eine mobile Weinbar und ein Velo-Café.
Somit hat diese Möglichkeit, sich selbst, kleine Menschen und große Dinge auf liebevolle und freudige Art zu befördern, auch in Eutin Einzug gehalten.
 

Eine wichtige Entdeckung:
Der Elektromotor unterstützt das Treten enorm! LeiLa fährt mit einer Akkuladung 40 km weit - das i:sy sogar 80 km. Die E-Lastenräder fahren damit beladen mindestens so leicht wie ein normales Fahrrad ohne zusätzliche Last. Die Steuerung des Motors und das Fahrverhalten sind intuitiv und ruckzuck erlernt.
Der Fahr-Radladen wird weiterhin Interessierten die Möglichkeit bieten, das i:sy e-CARGO ausgiebig zu testen. 



Im Hintergrund geschieht so manches... Nr. 1: Der ADFC

Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) Eutin ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht!
Durch eine quasi-Personalunion von einigen Ini-Aktiven, die auch Mitglieder im Fahrradclub sind, kommt der ADFC Eutin jetzt wieder stärker in die Öffentlichkeit und in die städtischen und Verwaltungsgremien.

Die ersten Aktionen:

- Gründung einer Kreisgruppe mit dem Ostseeferienland (Grömitz u. a.), Oldenburg, Timmendorfer Strand und Neustadt: Mehr Kompetenzen, Erfahrungsaustausch und eine gebündelte Interessenvertretung in OH sind geschaffen.

- Energische und teils erfolgreiche Hinweise an den LBV (Landesbetrieb Verkehr), die Pflege von Radwegen an Kreis-, Landes- und Bundesstraßen in OH wieder aufuzunehmen, die im letzten Jahr extrem vernachlässigt wurde. Die nachrangige Behandlung der Radverkehrsinfrastruktur durch den LBV wird uns weiter beschäftigen.

- Ein Gespräch im Landratsamt mit der Justiziarin des Kreises, 2 Fachdienstleitern und einer Fachgebietsleiterin für den Straßenverkehr. Hier haben wir sehr fundiert eine Verbesserung der Arbeit u.a. bei Verkehrsschauen und Unfallkommissionen eingefordert - und zwar nach den gültigen Richtlinien, deren bisherige Missachtung wir eindrucksvoll nachgewiesen haben. Klingt trocken, bringt aber auf der Straße eine Menge, wenn es denn besser wird. Wir haben diverse Zusagen aus dem Gespräch mitgenommen, deren Einhaltung wir laufend überprüfen werden.

- Ein Folgegespräch über die spezifische Situation in Eutin auf der Basis unserer "100+ Verbesserungschancen", wiederum mit Kreis-, aber auch Stadtverwaltung. Über zwei Dutzend Punkte sind bereits abgearbeitet und werden nach und nach umgesetzt. Eine gemeinsame Zwischenbilanz mit Veröffentlichung ist für Ende Juni geplant.
Ein Anfang...!

- Die Lastenrad-Leihaktion mit LeiLa - siehe den Post dazu...

Also -> Ini freut sich über ADFC-Revival - und beide ziehen an einem Strang :0))

Fahrradklimatest - Ergebnisse diesmal im Juni

Der Fahrradklimatest wird alle zwei Jahre bundesweit durchgeführt und fragt Meinungen ab über die Infrastruktur, Sicherheitsgefühl, Medienecho, Verwaltungshandeln usw.
Eine erste Auswertung des ADFC über die Teilnehmerzahl hat gezeigt, dass in Eutin in 2016 nochmals mehr Menschen beim Fahrradklimatest teilgenommen haben als in den Jahren 12 und 14. Das ist für sich genommen ein sehr gutes  Ergebnis!

Zum ersten Mal haben wir 2016 mit einem eigenen Stand auf dem Marktplatz für die Teilnahme geworben.
Die Aktion war für uns ein voller Erfolg, weil wir nach nur 2 Stunden deutlich über 50 ausgefüllte Fragebögen mitnahmen, und weil in vielen Gesprächen die Nöte und Wünsche der schon aktiven Radfahrer an uns herangetragen werden konnten. Diese können wir für unsere Arbeit und in die Gremien der Stadt mitnehmen.

 
Über die Ergebnisse des Klimatests werden wir natürlich zeitnah berichten. Die sehr aufwändige Auswertung hat begonnen und dauert bis ca. Mai. Die feierliche Veröffentlichung soll in Schleswig-Holstein diesmal im Beisein der Bürgermeister möglichst vieler Teilnehmerstädte stattfinden.

Übrigens, beim letzten Mal (2014/15) hat Eutin in der Kategorie "Städte unter 50.000 Einwohner" Platz 277 von 292 erreicht...